Bildungsinitiative

Bildungsinitiative Achtung Mitwelt 

Wenn die Schule ihren Bildungsauftrag ernst nimmt, dann muss sie die Kinder und Jugendlichen auf ein Leben in der Welt von morgen vorbereiten. Hintergrundwissen ist dazu ebenso nötig wie die Vermittlung von Kompetenzen, um die vielfältigen Probleme der Zukunft in angemessener Weise bewältigen zu können. Dabei stellen sich Fragen (und Chancen) vor allem im Hinblick auf eine „nachhaltige“ und „zukunftsfähige“ Entwicklung unserer Gesellschaft und unserer Erde (im Sinne der UNCED-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung in Rio 1992).

Auch ethische Fragen stellen sich in diesem Zusammenhang:

  • Wie gehen wir mit unserer Erde um?
  • Wie behandeln wir unsere Mitlebewesen?
  • Was bedeutet Gerechtigkeit?
  • Gilt das Recht des Stärkeren?

Diese Fragen führen uns vom Begriff der UMWELT zum Begriff der MITWELT.
Denn: „Unserer Mitwelt suchen wir in ihrem Eigenwert gerecht zu werden, unserer Umwelt hingegen nur in ihrem Wert für uns und die Unseren.“

(Quelle: Prof. Dr. Klaus Michael Meyer-Abich,

https://docplayer.org/23897563-Konflikte-zwischen-wirtschaft-tierschutz-und-umweltschutz.html ) 

Unserer Mitwelt in der von Meyer-Abich geforderten Weise gerecht zu werden, setzt Achtsamkeit und Mitgefühl voraus. Erst auf der Basis einer nicht nur kognitiven, sondern auch gefühlsmäßigen, empathischen, sinnlichen Erfahrung von Mitwelt kann eine Motivation zu ihrem Schutz entstehen. Das Erlernen von Achtsamkeit und Mitgefühl gegenüber unserer Mitwelt und das Verständnis von globalen Zusammenhängen durch die Auswirkungen unseres Handelns sind Schlüsselkompetenzen, die zur Bewältigung der Probleme von heute und morgen unbedingt vermittelt werden müssen!

Empathie ist eine Eigenschaft, die erlernt und gefördert werden muss. Empathiefähigkeit kann sich entwickeln, wenn die Möglichkeiten hierzu früh eröffnet werden. Unsere Gesellschaft braucht sensible Menschen, die mit sich selbst, mit anderen Menschen, mit Tieren, mit Pflanzen und mit unserer Erde achtsam umgehen – mit Herz und Verstand. Der achtungsvolle Umgang der nachfolgenden Generation miteinander und mit der Mitwelt ist eine wichtige Voraussetzung zur zukunftsfähigen Entwicklung unserer Gesellschaft und dieser Erde.

Nicht nur um der Tiere, sondern auch um der Menschen Willen, ist es notwendig, die Mensch-Tier-Beziehung auf der Grundlage von Werten wie Humanität und Achtung neu zu gestalten. Denn gerade in der Mensch-Tier-Beziehung entwickeln sich bei Kindern und Jugendlichen Grundmuster, die auf die mitmenschlichen Beziehungen übertragen werden. Werden hier Stärke und Rücksichtslosigkeit gegenüber Schwächeren ausgelebt, so ist zu befürchten, dass diese als erfolgreich erlebten Verhaltensweisen später generell in der Gesellschaft angewandt werden.

Dies zu verhindern, erfordert die Abkehr von einem würdelosen, allein auf Nutzen des Menschen ausgerichteten Umgang mit den Tieren, hin zu einem fürsorglichen, würde- und respektvollen Verhalten auch gegenüber dem Mitlebewesen Tier.

Leider nur langsam verbreitet sich die Einsicht, dass eine „nachhaltige Entwicklung“ eine ganz neue Herausforderung auch für das Bildungssystem darstellt. Für dieses überaus komplexe Thema reicht es nicht aus, ein paar zusätzliche Unterrichtsstunden zum Umwelt- und Naturschutz, Klimaschutz, Tierschutz u.v.m. oder zur globalen Gerechtigkeit in den Lehrplan aufzunehmen. Vielmehr ist das Bildungssystem verantwortlich, jungen Menschen zu vermitteln, wie sie ihr Leben so gestalten können, dass sie für die globalen Herausforderungen der Zukunft gewappnet sind.

Menschliches Verhalten hat Auswirkungen auf die Lebensbedingungen von Menschen, Tieren, Pflanzen und natürliche Lebensräume. Aus diesem Grund sollten junge Menschen früh lernen, Zusammenhänge zu erkennen, sich in der Welt zurecht zu finden und verantwortlich zu handeln.

Grundsätzlich ist Schule immer auf Nachhaltigkeit ausgerichtet, denn Schule vermittelt Wissen und Sichtweisen für die Gegenwart und für die Zukunft. Schule klärt auf, gibt Wissen weiter und prägt junge Menschen zu kritischen und mündigen Bürgerinnen und Bürgern, die ihrerseits erworbenes Wissen und Sichtweisen wieder ihren eigenen Kindern vermitteln. Dieses natürliche Potenzial der Nachhaltigkeit von Schule gilt es zu nutzen! Eine Schulbildung für nachhaltige Entwicklung hat daher den Anspruch, junge Menschen in die Lage zu versetzen, die heutigen und zukünftigen globalen Probleme zu verstehen, sich ihnen zu stellen und sie zu lösen. Auch die Behandlung ethischer Fragen gehört dazu.

In den schulischen Richtlinien und Lehrplänen spielt das Thema MITWELT oft noch eine eher untergeordnete Rolle, obwohl eine intensive Behandlung der Thematik in einer Gesellschaft, in der nicht nur die Gewalt gegen Tiere, sondern auch die Gewalt gegen Menschen zunimmt, dringend erforderlich wäre.

Die Bildungsinitiative ACHTUNG MITWELT setzt sich dafür ein, Themen aus dem Bereich der MITWELT in die Bildungseinrichtungen einzubinden und verpflichtend zu behandeln.
Aus diesem Grund bietet die Bildungsinitiative in Deutschland eine Fortbildung für Pädagogen und Interessierte zu „Mitweltlehrern/innen“, welche die erworbenen Kenntnisse Kindern und Jugendlichen vermitteln sollen. Hier liegt eine unglaubliche Chance, die schnellstens wahrzunehmen ist. Wir haben so die Möglichkeit, den Mitweltgedanken flächendeckend zu verbreiten: Es gibt in Deutschland ca. 12 000 Schulen mit mehr als 10 Millionen Schülerinnen und Schüler.

Eingeladen sind alle, die dazu beitragen wollen, den Mitweltgedanken in die Schulen zu tragen und zu verbreiten:

  • Pädagogen als zukünftige Mitwelt-Lehrer
  • Studenten
  • Referendare
  • Erzieher
  • pädagogische Fachkräfte
  • Tierschützer in der Jugendarbeit

Die Referenten der Seminare sind langjährige Experten aus den verschiedensten Fachrichtungen, die sowohl die wissenschaftlichen Hintergründe als auch die didaktische Umsetzung der Themen präsentieren werden.

Themen der Seminare:

  • Mensch-Tier-Beziehung und Schule – Analysen, Perspektiven und Beispiele aus der Praxis
  • Die Bedeutung der Tiere für den Menschen: Eigenwert und „Nutz“-wert
  • Die Auswirkungen unseres Lebensstils auf unsere Mitwelt und uns selbst
  • Kinder und Tiere

    Weitere Maßnahmen bzw. Umsetzung unserer Ziele:
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Entwicklung von Konzepten für die Aus- und Weiterbildung
  • Entwicklung und Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien
  • Gewinnung von Lehrern aller Schulformen, Erziehern, Sozialarbeitern und Sozialpädagogen,
  • sowie von Mitarbeitern in der Ausbildung an Hochschulen und Fachhochschulen, Fachschulen und Seminaren für das Projekt
  • Bereitstellung von Referenten
  • Praktische Durchführung von Aus- und Weiterbildung von Pädagogen und Erziehern
  • Erstellung einer Internet-Plattform zum Austausch von Information, Arbeitsmaterialien und Erfahrungen

Fazit:

Das Erlernen von Achtsamkeit gegenüber unserer Mitwelt und das Verständnis von globalen Zusammenhängen durch die Auswirkungen unseres Handelns sind Schlüsselkompetenzen, die zur Bewältigung der Probleme von heute und morgen unbedingt vermittelt werden müssen!